Evolution

(Lat., Entwicklung), im weiteren Sinn Umwandlung, Höherentfaltung, im engeren Sinn Entwicklung der Organismen (biologisch-organismische E.) und Entwicklung des Kosmos (kosmische E.). Zudem ist die Rede von der E. spezifischer molekularer Strukturen (Chemo-E.), auch die Entwicklung psychischer und geistiger Strukturen wird der E. untergeordnet (psychologische E.; evolutionäre Erkenntnistheorie).
Ein dynamisches Verständnis der Wirklichkeit trat bereits in der stoischen Philosophie auf.
Als Gott mit Notwendigkeit in ein innerweltliches und innergeschichtliches Geschehen eingereiht wurde (wie bei G.W.F. Hegel) entstanden unlösbare Konflikte, weil die gewaltigen Katastrophen und Verbrechen nicht als Fortschritt interpretiert werden können. So ist auch der von Charles Darwin ( 1882) unternommene Versuch, die Entstehung und Veränderung von Lebewesen rein kausal zu erklären, letztlich nicht in der Lage, alle vorkommenden Änderungen auf eine gemeinsame Wurzel zurückzuführen.
Nicht zuletzt setzt der Gedanke einer Entwicklung voraus, dass das, was entwickelt werden soll, im Prinzip schon latent vorhanden, nur eben noch nicht sichtbar ist.

Lit.: Vorgrimler, Herbert: Neues Theologisches Wörterbuch. Freiburg/Basel/Wien: Herder, 2000; Metzler Lexikon Philosophie. Begriffe und Definitionen. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 2008.
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