Evola, Baron Giulio

Cesare Andrea Evola (* 19.05.1898 Rom; † 11.06.1974 ebd.), Kulturphilosoph und esoterischer Schriftsteller mit antisemitischer Einstellung, Mitbegründer des italienischen Dadaismus und Philosoph eines magischen Idealismus, Kulturpessimist und Gegner der Moderne.
Als Traditionalist betrachtete E. alle kulturellen Entwicklungen nach der Antike als negativ. Er orientierte sich an Meister Eckehart, Laotse (dessen Tao-Te-King er ins Italienische übersetzte), René Guénon u.a. E. war Mitglied des magischen Zirkels UR, den er 1927 mit 29 Jahren gründete. Von 1927-1929 gab er die okkulte Zeitschrift Ur (bzw. später Krur) heraus.
Sein gesamtes Leben war gekennzeichnet von der Suche nach Transzendenz, in theoretischer aber auch praktischer Form. Dies zeigt sich bei seinen künstlerischen Tätigkeiten im Rahmen des Futurismus und Dadaismus ebenso wie bei seinen philosophischen Werken. Seine Beschäftigung mit fernöstlichen Weisheitslehren und mit Esoterik sprechen eine noch klarere Sprache. Aber selbst seine politischen Ideen und Rassenlehren lassen sich ohne diesen spirituellen Impuls nicht verstehen.
E. wurde zwar katholisch erzogen, wandte sich später jedoch vom Christentum ab und verbat sich daher ein katholisches Begräbnis. Sein Leichnam wurde verbrannt, seine Asche in einer Gletscherspalte des Monte Rosa versenkt.

W.: 25 Bücher, dazu zahlreiche Aufsätze, einige auch original in deutscher Sprache, z.B. Magie als Wissenschaft vom Ich, 2 Bde. Interlaken 1985, 1998; Das Mysterium des Grals [Aufsatzsammlung]. München 1955, Schwarzenburg: AAGW, 1978; Die Hermetische Tradition. Interlaken: Ansata-Verlag, 2001.
Lit.: Hakl, H.T.: Evola. Gnostika (Okt. 2002), Nr. 22, 50-59; ders.: Verschlungene Pfade auf der Suche nach Transzendenz. Leben und Werk von Julius Evola (1898-1974). GW 57 (2008) 2, 151-173.
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