Eurydike

(Gr., „die weithin Richtende“; lat. Eurydice), thrakische Baumnymphe (Dryade) und Gattin des Sängers Orpheus. Kurz nach der Hochzeit tritt E. auf der Flucht vor dem zudringlichen Schäfer Aristaios auf eine Schlange und stirbt an ihrem Biss. Als Verstorbene kommt sie in den Hades. Orpheus folgt ihr, dem magischen Klang seiner Leier vertrauend, wehklagend dorthin und verzaubert mit seinem Spiel die Dämonen. Selbst Persephone ist gerührt und erlaubt ihm sogar, E. wieder ans Licht zu führen, allerdings unter der Bedingung, sich nicht nach ihr umzusehen. Orpheus hält sich jedoch nicht daran und so wird ihm E. von Hermes, dem Götterboten und Seelenbegleiter, für immer entrissen.

Lit.: Vergil Georgica 4, 454-558; Ovid, Metamorphosen 10, 1-64; Grant, Michael/Hazel, John: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. München: dtv, 2004; Herfurtner, Rudolf: Orpheus und Eurydike: die Oper von Christoph Willibald Gluck zum Libretto von Ranieri de’Calzabigi. Berlin: Betz, 2014.
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