(Griech., „Liebe, Lust“), in der griechischen Mythologie der Gott der begehrlichen Liebe, dem in der römischen Mythologie Amor entspricht, welcher als Personifikation erotischer Begierde auch Cupido („Begierde“, „Leidenschaft“) genannt wird.
Im Kult spielte E. kaum eine Rolle, ist aber seit der Antike eine der beliebtesten Figuren in Literatur und Kunst. Er entfaltet die Liebe zwischen den Geschlechtern, zwischen Menschen und Göttern wie auch die Knabenliebe.
E. wird mitunter als Sohn des Ares und der Aphrodite sowie als Geliebter der Psyche gesehen, der er eine Tochter namens Voluptas („Lust“) schenkte. Berühmt ist hier die Geschichte von Amor und Psyche des Apuleius.
Die Orphiker sahen in der weltbewegenden Macht des E. den Schöpfer, der aus dem Chaos den Kosmos schuf. Dargestellt wird er als geflügelter Bogenschütze.
Zahlreiche Plastiken, Gemälde wie auch das Ballett von P. Hindemith haben E. zum Thema. Sein Einfluss spiegelt sich ebenso in der Sprache wider: Eroten, Erotik, Erotika, Erotiker, erotisch, Erotomanie.
E. ist schließlich auch ein Totengott, den Platon einen „großen daimon“ (Schicksalsbringer) nennt.
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