Erlik

Bei den südsibirischen Altaien der Gott des Todes und somit der Widersacher des höchsten Gottes Ülgen. E. erregte Ülgens unversöhnlichen Zorn, indem er den ersten Menschen zur Sünde verführte. Sein Himmel wurde zertrümmert und er selbst in die Unterwelt verstoßen, wo er zum Herrscher über das Totenreich wurde.
Die Mongolen kennen den auf einem schwarzen Pferd reitenden Totengott mit Namen Erlik Chan.
Eine große Rolle spielt E. in den Beschwörungsliedern der Schamanen.
Dargestellt wird er als furchterregendes Wesen, das viel mit Yama, dem buddhistischen Gott der Unterwelt, gemein hat.

Lit.: Harva, Uno: Die religiösen Vorstellungen der altaischen Völker. Helsinki: Suomalainen tiedeakatemia, 1938; Forman, Werner/Rintschen, Bjamba: Lamaistische Tanzmasken: der Erlik-Tsam in der Mongolei. Leipzig: Koehler & Amelang, 1967; Storm, Rachel: Die Enzyklopädie der östlichen Mythologie. Reichelsheim: Edition XXL GmbH, 2000.
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