Erleuchtung

(Althd. arliuhtan, „erleuchten“; mhd. erliuhtunge, „Aufleuchten“, „Erleuchtung“; lat. illuminatio), auch Illumination, bezeichnet die spirituelle Erfahrung, welche spontan auftaucht und eine Einsicht vermittelt, die den normalen Denkprozess der persönlichen Wirklichkeitsbetrachtung übersteigt. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dabei von plötzlicher Erkenntnis oder Eingebung die Rede.
In der Mystik spricht man von göttlicher Gnade und Eingebung, in Kunst und Dichtung von Erleuchtung.
In der Terminologie östlicher Religionen finden sich keine Ausdrücke, die genau dem europäischen Begriff „Erleuchtung“ entsprechen würden. Dieser Mangel eines geeigneten Ausdrucks für E. wurde durch den Sanskrit-Terminus Bodhi (wörtl. „Erwachen“) und das japanische Satori oder Kenshō ersetzt.

Lit.: Lexikon der Religionen. Freiburg i.Br.: Herder, 1987; Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen: Freiburg i.Br.: Herder, 1990; Ehrhard, Franz-Karl: Das Lexikon des Buddhismus. Bern: O.W. Barth, 1992; Lehmann, Günther K.: Die Erleuchtung. Die Unio Mystica in Philosophie und Geschichte. Leipzig: Leipziger Uni-Verlag, 2004.
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