Erkennen der Hexen

Die im Mittelalter geschürte Angst vor Hexen führte dazu, dass man versuchte, verschiedene Merkmale ausfindig zu machen, um Hexen zu erkennen. Dabei kamen u.a. vor allem folgende Kriterien zum Tragen:
– Rote Triefaugen und zusammengewachsene Augenbrauen.

– Hexen könnten einen nicht fest anschauen, sondern würden andauernd blinzeln. Schaue man ihnen ins Auge, so erscheine das eigene Spiegelbild darin verkehrt herum.
– Auf der Straße würden sie laut vor sich hinsprechen und einen seltenen Entengang zeigen.
– Am Samstagabend pflegten sie zu spinnen und könnten nicht weinen.
– Sie seien nicht in der Lage, über zwei kreuzweise übereinandergelegte Besen zu steigen.
– Hexen würden zwar die Kirche besuchen, aber vor dem Segen nach Hause gehen.

Diese und ähnliche Merkmale wurden zwar vielen Frauen zur Zeit der Hexenverfolgung zum Verhängnis, bezeichnen jedoch nur allgemeine und lokale Kriterien ohne Sachkontrolle, zumal die Hexe eine rein gesellschaftliche Personifizierung der Angst darstellt.

Lit.: Bandini, Ditte: Kleines Lexikon des Hexenwesens. München: Dt. Taschenbuchverlag, 1999; Resch, Andreas: Hexenverfolgung. Grenzgebiete der Wissenschaft 66 (2017) 3, 219-258.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.