Erinnerungen, pränatale

Unbewusste Verhaltens- und Empfindungsformen, die aus der fötalen Zeit stammen. Das Wissen um das vorgeburtliche Seelenleben, die Kenntnis der pränatalen Prägungs- und Verprägungsmöglichkeiten für das gesamte nachgeburtliche Dasein stellen existentielle Forderungen an die Mitmenschen und bürden Eltern, Ärzten, Psychologen, Theologen und allen, die mit heranreifenden Individuen zu tun haben, große Verantwortung auf. Mit der Vereinigung von männlicher Samen- und weiblicher Eizelle hat sich ein Keim gebildet, der unverwechselbar der Gattung Mensch angehört. Wenn das Kind dann den Mutterleib verlässt, ist es bereits ein Mensch mit persönlicher Vorgeschichte.
Die pränatale Psychologie befasst sich dabei mit der Frage, ob sich, bewusst oder unbewusst, Erinnerungen an die pränatale Existenz nachweisen lassen.
Diese Frage nach präkonzeptionellen Erinnerungen, die in diesem Zusammenhang oft gestellt wird, entzieht sich der psychologischen Forschung. Mit ihr befassen sich u.a. die Reinkarnations- und Hypnoseforschung.

Lit.: Kruse, Friedrich: der pränatale Mensch. Entwurf eine Primordialpsychologie, in: Andreas Resch: Der kosmische Mensch (Imago Mund; 4). Innsbruck: Resch, 21984; Hildebrandt, Sven: Wurzeln des Lebens: die pränatale Psychologie im Kontext von Wissenschaft, Heilkunde, Geburtshilfe und Seelsorge. Heidelberg: Mattes, 2012.
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