Erfahrung

(Mhd. ervarunge, Wahrnehmung, Kenntnis, Durchwanderung, Erforschung; dazugehörige Verben: mhd. ervarn; ahd. irfaran = (ursprüngl.) reisen, durchfahren; (später) erforschen, kennenlernen). E. gehört zu den „unaufgeklärtesten Begriffen“ der heutigen Sprache und soll daher in der näheren Deutung unter philosophisch, psychologisch, parapsychologisch, paranormologisch und mystisch beleuchtet werden.

Philosophisch: Sonderform einer Erkenntnis, die im unmittelbaren Empfangen eines Gegebenen besteht und der aufgrund dieser Unmittelbarkeit eine subjektive Evidenz eigen ist.
Psychologisch: Bezeichnung für Kenntnisse und Verhaltensweisen, die durch Wahrnehmungen und Lernprozesse zustande kommen. Hier lassen sich folgende Formen unterscheiden:
a) äußere E.: durch Sinnesorgane entstandene Eindrücke als Wahrnehmungen der Außenwelt oder des eigenen körperlichen Geschehens;
b) innere E.: Erfassen von eigenen oder fremden seelischen Zuständen; dazu gehört auch der Bereich der religiösen Erfahrung.
Parapsychologisch: eine aus dem Rahmen normal-psychischer Wahrnehmungsmöglichkeiten herausfallende Erlebnisform.
Paranormologisch: E. im Zusammenhang mit paranormalem Erleben.
Mystisch: E. in Form innerer Eingebung transzendenter Inhalte bis zum Erleben der Unio Mystica.

Lit.: Resch, Andreas: Veränderte Bewusstseinszustände: Träume, Trance, Ekstase (Imago Mundi; 12). Innsbruck: Resch, 1990; ders.: Anerkennung und Geborgenheit (Reihe R; 7). Innsbruck: Resch, 2012; ders.: Der Innenraum des Menschen (Reihe R; 10). Innsbruck: Resch, 2017.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.