Erlebter Bezug zum Göttlichen. Die E. kann auf der Ebene des Fühlens, der Reflexion und Meditation sowie des mystischen Einheitserlebens mit Gott erfolgen. Wo immer es zu einer E. kommt, ist der Seelengrund des Einzelnen angesprochen, zumal jede E. die rein rationale Diktion übersteigt und im Erleben des Religiösen, der Rückbindung an Gott, zum Ausdruck kommt.
Wenngleich die E. eine universale Erlebnisform darstellt, lassen sich doch wesentliche Unterschiede ausmachen. Der Bezug zu Atman im Hinduismus, zu Jahwe im Judentum und zu Allah im Islam unterscheidet sich wesentlich vom Bezug des Einzelnen zu Christus im Christentum. Während in den genannten Religionen wie in allen Religionen der Bezug zu Gott in großer und grundsätzlicher Distanz erfolgt, wird im Christentum die Beziehung zu Gott durch die Einwohnung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit im Einzelnen bei der Taufe zur Heimat. „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20).
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