Erde

Fünftgrößter und der Sonne drittnächster Planet des Sonnensystems, Ursprungsort und Heimat aller bekannten Lebewesen, Durchmesser: 12.742 Kilometer, Alter: ca. 4,6 Milliarden Jahre.
Die E. gilt vor allem als Element des Beständigen, Dauerhaften und Verlässlichen, als die Heimaterde, der sichere Grund und Boden – das, worauf wir bauen können. Nach Aristoteles gehört E. mit Feuer, Wasser und Luft zu den vier Elementen.
Als das alles Leben tragende Element hat die E. mütterliche Züge und wird in den verschiedenen Ethnien als Muttergottheit verehrt. Nur in Ägypten ist in dem Götterpaar Geb (Erde) und Nut (Himmel) die Erdgottheit männlich.
In der griechischen Mythologie ist E. die Gaia, die in Parthenogenese Ouranos, den Himmel, gebiert, woraus dann in heiliger Hochzeit (Hierogamie) die Götter, Zyklopen und Urungeheuer hervorgehen.
Nach Kosmogonien, wie jenen der Bibel, ist der Mensch aus E. geformt (Gen 2,7), zu der er auch wieder zurückkehrt (Gen 3,19).
E. taucht auch als Quellgrund des Lebens auf und spielt dabei in folgenden Varianten eine Rolle: in der Androgynie als Fülle des Seins, in der Parthenogenese als Allgebärerin, im Hieros gamos als Partnerin des Himmels, als Opferempfängerin bei Naturgewalten, als Heimat bei den Geburten.
Nach alten Vorstellungen ist E. die Heimat der Erdgeister wie Kobolde und Gnomen. Mit ihren Ausdünstungen soll sie nach Cicero für die Trancezustände der wahrsagenden Sybille verantwortlich sein.
Nicht zuletzt spielt die E. auch eine besondere Rolle in der Astrologie, wo ihr die Tierkreiszeichen Stier, Jungfrau und Steinbock zugeordnet werden.

Lit.: Lexikon der Astrologie. [München]: Goldmann, [1981]; Lexikon der Religionen. Freiburg: Herder, 1987; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, 2000.
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