Epigonen

In der griechischen Mythologie die siegreichen Nachkommen der Sieben gegen Theben. Zehn Jahre nach dem unglücklichen Zug ihrer Väter gegen Theben und deren Tod erneuerten die E. den Krieg und eroberten unter Anführung des Ádrastos die Stadt Theben. Dieser Krieg ist unter der Bezeichnung „Zweiter Thebanischer Krieg“ oder „Krieg der Epigonen“ in die Sprachgeschichte eingegangen.
So werden im übertragenen Sinn sowohl in der Kunst als auch in der (Geistes-)Wissenschaft geistige Nachfolger von Autoren bzw. Komponisten als deren E. bezeichnet, falls sie nur nachahmen, ohne selbst kreativ zu sein.

Lit.: Ranke-Graves, Robert von: Griechische Mythologie: Quellen und Deutung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2005; Liebmann, Otto: Kant und die Epigonen. Norderstedt: Hansebooks GmbH, 2017.
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