Ensor, James

(* 13.04.1860 Ostende, Belgien; 19.11.1949 ebd.), anglo-flämischer Maler und Grafiker, der neben Gemälden auch eine Vielzahl von Radierungen und Kaltnadelarbeiten schuf und als „Maler der Masken“ in die Geschichte einging. E. ist Hauptvertreter einer symbolistischen, auf das Übernatürliche, Dämonische, Metareligiöse gerichteten Geisteshaltung, die ab Mitte der 1880er Jahre mit dem malerischen Realismus in Gegensatz geriet.
Nach dem Vorbild von Bosch, Breughel, Callot, Hogarth und Goya beschäftigte sich E. in seiner Vorstellungswelt mit Gespenstern, Skeletten und unpersönlichen Maskenmotiven, die er mit der neuen Hellfarbigkeit der Impressionisten füllte. Herausragend ist sein Kolossalgemälde „Christi Einzug in Brüssel“.

Lit.: Dinter, Ina: „Meine Huris“. James Ensors Rauschvision als später Beitrag zur Orientmalerei. Expressionismus 5 (2019), H. 9; Grewenig, Meinrad M./Augustin, Roland/Werner, Anne-Marie: James Ensor. Sterben für die Unsterblichkeit. Meisterwerke der Grafik. Heidelberg: Wunderhorn, 2011.
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