Engelwerk

Werk der Heiligen Engel oder Opus Sanctorum Angelorum ist eine 1949 von Gabriele Bitterlich gegründete geistliche Bewegung, die 2008 von Papst Benedikt XVI. für die römisch-katholische Kirche anerkannt wurde.
Nach eigenen Angaben will das E. sich u.a. „für eine Förderung der Verehrung der heiligen Engel in der Kirche, die Heiligung des Volkes Gottes einsetzen und im Besonderen den Priestern beistehen“. Die Glaubenskongregation schrieb dem E. 2010 eine „Übereinstimmung mit der überlieferten Lehre und den Weisungen der höchsten Autorität“ der Kirche zu. Gleichzeitig wurde aber konstatiert, dass Mitglieder des Engelwerks, darunter entlassene Priester des Ordens der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz, die kirchlichen Normen nicht akzeptierten, sondern bestrebt seien, ein ihrer Auffassung nach „echtes Engelwerk“ wieder herzustellen, das der kirchlichen Kontrolle entzogen sei, sich jedoch präsentiere, als ob es in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stünde.
Zentrum des Engelwerks ist die Burg St. Petersberg in Silz (Tirol).
Am Anfang des Opus Angelorum und seiner Lehre stand Gabriele Bitterlich (1896-1978), die den Anspruch erhob, Privatoffenbarungen von Engeln zu erhalten. Das E. entstand am 20. April 1949 durch den Zusammenschluss mehrerer Priester zur Engelverehrung. 1951 wurden Schutzengelweihe, Engelweihe und Sühneweihe vom Innsbrucker Diözesanbischof Paulus Rusch anerkannt.
1979 belebten einige Mitglieder des E. den Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz („Kreuzorden“) wieder, der 1131 gegründet wurde und 1903 ausstarb. Die Restauration des Ordens begann mit dem päpstlichen Dekret Perantiquus Ordo vom 29. Mai 1979. Erster Oberer des wiedergegründeten Kreuzordens war ab 1980 João Pereira Venâncio, vormals Bischof von Leiria. Seit 1979 ist St. Petersberg auch Sitz eines Klosters des Kreuzordens. Der Orden ist offiziell mit der Betreuung des Engelwerks beauftragt. Bitterlichs zentrales Anliegen war es, die Existenz von Engeln stärker ins Bewusstsein zu rufen. Besonders wichtig dabei war für sie die Beziehung des Einzelnen zu seinem persönlichen Schutzengel, die durch eine sog. Engelweihe gestärkt werden sollte.
Im Oktober 2010 fasste die Glaubenskongregation unter William Joseph Levada in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen die Entwicklung des Engelwerks in den letzten 30 Jahren zusammen und schrieb dem Werk eine positive Entwicklung zu: „Heute kann man davon ausgehen, dass das Opus Angelorum dank des Gehorsams seiner Mitglieder loyal und treu in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche sowie den liturgischen und kanonischen Vorschriften lebt.“

Lit.: Handbuch des Engelwerkes. Innsbruck: Selbstverlag, 1961; Boberski, Heiner: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Salzburg: Otto Müller, 1993.
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