Empedokles

(494-434 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph aus Akragas (Agrigent). Von ihm sind zwei Schriften erhalten: „Über die Natur“ (Peri physeos) und „Lehre von der Reinigung“ (Katharmoi).
E. sieht das Werden und Vergehen in der Natur als Entmischung der Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser. Die Elemente sind seiner Meinung nach ungeschaffen und unvergänglich. Ihm zufolge gibt es, in Anlehnung an den Philosophen Parmenides, kein Entstehen aus nichts und kein Vergehen in nichts, aber es gibt die Reinkarnation.
Alle Erscheinungen sind Produkte von durch die Urkräfte Liebe und Hass bewirkten Verbindungen oder Trennungen der Teilchen der Elemente.
E. war Universalgelehrter, lehnte die angebotene Königswürde ab, machte sich einen Namen als Arzt und Priester und wurde wie ein Gott verehrt, wessen er sich bewusst war, wenn er sagte: „Ich aber wandle Euch daher als ein unsterblicher Gott, nicht mehr als ein Sterblicher“ (Fragment B 112).
E. rühmte sich magischer Künste, prophetischer Gabe und wunderbarer Heilkraft, weshalb ihn viele aufsuchten, „die einen der Orakelsprüche bedürfend, die anderen fragen nach bei mannigfachen Krankheiten ein heilbringendes Wort zu erfahren“ (Fragment B 112).

Lit.: Diels, Hermann: Die Fragmente der Vorsokratiker. Berlin [u.a.], 1951; Irmscher, Johannes: Lexikon der Antike. Leipzig: Bibliograph. Inst., 1978.
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