Emblem

Eingelegte Arbeit, Sinnbild, Symbol, Kennzeichen, Abzeichen; im Altertum eine Metallverzierung, die in oder auf Metallgefäße gelötet wurde; im modernen Sprachgebrauch meistens die zusammengesetzten symbolischen Darstellungen, die als Siegel oder Abzeichen verschiedener Organisationen gelten.
Das E. erhielt seine Bedeutung als Sinnbild durch die im allegorischen Denken des 16. und 17. Jahrhunderts entwickelte Kunstform „ars emblematica“, wonach allen Dingen ein innerer Bedeutungszusammenhang zugrunde liegt, der im E. in seiner speziellen Aussage freigelegt wird. Jedes Ding ist significans, d.h. Bedeutungsträger, und wird daher zum Zeichen.

Die Emblematik, die Kunst zur Deutung der E., gehört somit philosophisch zur Hermeneutik, der Auslegung der Sinnbilder.
Das E. ist meist mit einem Wahlspruch überschrieben, dem eine bildliche Darstellung folgt, die schließlich von einem Epigramm gedeutet wird.

Lit.: Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1998; Büttner, Frank/Gottdang, Andrea: Einführung in die Ikonographie. Wege zur Deutung von Bildinhalten. München: C.H. Beck, 2009.
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