Elmsfeuer

Auch Sankt-Elms-Feuer, Eliasfeuer, Fermis Feuer; seltene, durch elektrische Ladungen hervorgerufene Lichterscheinung. Das E. ist nach dem hl. Bischof Erasmus von Antiochia (ca. 240-303, italienisch Elmo) benannt, den Seeleute früherer Zeiten anriefen, wenn sie durch einen Sturm in Not gerieten. In der Antike wurde es den Dioskuren Kastor und Pollux zugeschrieben und galt als Orakel über den Ausgang der Fahrt. Die Wahrnehmung zweier Flammen war ein gutes Omen, eine Flamme bedeutete Unheil. Die Bezeichnung Eliasfeuer nimmt Bezug auf den Propheten Elias, der im Feuerwagen in den Himmel auffuhr (2 Kg 2,1-15), während Fermis Feuer, nach dem italo-amerik. Physiker Enrico Fermi (1901-1954) benannt, sich auf eine leuchtende, büschelförmige, elektrische Gasentladung bezieht, die sich bei hohen elektrischen Feldstärken in der Atmosphäre (Gewitter) sowie an Kanten und Spitzen (Türme, Blitzableiter, Schiffsmasten) zeigen kann. Auch an Kopf und Haarspitzen von Mensch und Tier kann es zu E. kommen, wenn die Luft bei trübem Himmel stark mit Elektrizität geladen ist.

Lit.: Bonin, Werner: Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete. Bern/München: Scherz, 1988; Leyser, Hans: Elmsfeuer. Kriegstagebücher und Briefe aus Russland und Deutschland. Books on Demand, 2006.
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