Elisabeth von Schönau, OSB

(* 1129 Bingen; † 18.06.1164 Kloster Schönau, Hessen/D, heilig 1584, Fest: 18. Juni).
Von Jugend auf kränklich, hatte E. seit 1152 die Gabe der Visionen, die sie in drei Büchern niederschrieb, wobei ihr Bruder, Abt Ekbert v. Schönau, die Endredaktion vornahm.
Ihr Buch „Liber Visionum“ (1552/60) enthält Heiligen- und Jenseitsvisionen im Verlauf des Kirchenjahres sowie symbolische Gesichte mit Auslegungen. Ihr Buch Liber viarum Dei befasst sich mit Kritik und Belehrung für verschiedene Stände. Der Liber revelationum de sacro exercitu virginum Coloniensium enthält die geoffenbarte Ursula-Legende.
E.s Schriften waren im Mittelalter bekannter als jene Hildegards und wurden teilweise auch in die Volkssprache übertragen. Bemerkenswert bei E. ist die Verbindung von Heilung und Vision. Auch präkognitive Erfahrungen werden von ihr berichtet.

W.: Visiones (3 Bücher). Venetia, 1558; Liber viarum Dei. London, 1557; [Liber Revelationum de Sacro Exercitu Virginum Coloniensium, I 1-21, deutsch]/Elisabeth von Schönau, in: Heiligenlegenden; Gebete. Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 108. [Südwestdeutschland], 1476, S. 49v-62v; Elisabeth von Schönau. Eingel., komm. u. übers. von Peter Dinzelbacher. Hrsg. von der Katholischen Kirchengemeinde St. Florin, Kloster Schönau. Elisabeth von Schönau [Verfasser]. Paderborn: Schöningh, 2006.
Lit.:
Wie die 11.000 Jungfrauen nach Köln kamen: Elisabeth von Schönau, eine Seherin aus dem Taunus. Eine Ausstellung des Diözesanmuseums Limburg 15. Juli-23. Oktober 2016/Hg.: Prof. Dr. Matthias Theodor Kloft, Dominik Müller. Limburg a.d. Lahn: Diözesanmuseum Limburg, 2016.
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