Elija

(Hebr. Elijjahu, „Jahwe ist (Gott) El“; griech. Elias; arab. Ilyās), jüdischer Prophet und Wundertäter aus Tisbi (ca. 871-851). Bei einem Gottesurteil über die Priester des syro-phönikischen Ba’al-Karmelos ließ er auf dem Berg Karmel Feuer von Himmel fallen. E. bewirkte, dass der Regen für Jahre ausblieb und es dann wieder regnete. Er vermehrte Mehl und Öl bei der Witwe von Sarepta, sodass sich Mehltopf und Ölkrug nicht leerten, und erweckte deren Sohn vom Tode. In einem feurigen Wagen mit feurigen Pferden fuhr er schließlich bei Sturmwind zum Himmel auf, wo er als Nothelfer für sein Volk wirkt. Vor dem (Gerichts-)Tag Jahwes soll er wiederkommen.
Bei jeder Beschneidung ist E. anwesend. So ist es seit dem Mittelalter Brauch, für ihn einen besonderen Stuhl bereitzustellen, der leer bleibt (Stuhl des E.). Und am Seder-Abend, der zeremoniellen Mahlzeit zu Beginn des jüdischen Pessach-Festes, ist er ebenfalls zu Gast (Becher des E.). Außerdem wird jährlich eine Wallfahrt zu seiner Höhle auf dem Berg Karmel durchgeführt.
Im Christentum erschien E. bei der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor mit Moses neben Jesus.
Im Islam ist E. ein Prophet (Nabi) des Allah, der wie Idris in den Himmel entrückt wurde.

Lit.: Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005; Eltrop, Bettina: Elija – ein Prophet wie Feuer. Stuttgart: Kath. Bibelwerk, 2011.
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