Elfenbein

Substanz der Stoßzähne von Elefanten und Mammut. Im weiteren Sinn wird unter E. auch das Zahnbein der Stoß- und Schneidezähne von Flusspferden, Narwalen und Walrossen verstanden.
Das deutsche Wort E. (ahd. helfantbein, mhd. helfenbein) besagt Elefantenknochen und geht auf altgriech. elephas bzw. lat. elephantus zurück, was zunächst das Material, später – als die Griechen und Römer den Elefanten kennenlerntenauch das Tier bezeichnete.
Von der Jungsteinzeit an, in der das E. noch vom Mammut stammte, wurde der Werkstoff vor allem geschnitzt und gewann bis ins Mittelalter höchste Wertschätzung. Das matt glänzende Material symbolisierte dann auch Reinheit und Keuschheit, weshalb man die Jungfrau Maria in der Lauretanischen Litanei auch mit dem Attribut „Du elfenbeinerner Turm“ (lat. turris eburnea) anruft. Dieses marianische Symbol verkehrte sich allerdings insofern in sein negatives Gegenteil, als man heute den Ausdruck „Elfenbeinturm“ mit Realitätsferne in Zusammenhang bringt.
E. wurde ebenso zur Erleichterung von Entbindungen und zu Heilzwecken verwendet. Pulverisiert sollte es gegen Blasenstein, Gelbsucht, alle Fieberarten sowie Leber- und Milzbeschwerden wirken (Zedler).

Lit.: Franz, Adolf: Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter. Graz: ADEVA, 1960; Zedler, Johann Heinrich: Großes vollständiges Universal-Lexikon. Graz: ADEVA, 1961; Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin: de Gruyter, 1987; Wetzel, Christoph: Das große Lexikon der Symbole. Darmstadt: Primus Verlag, 2008.
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