Eleusis

Mysterien-Heiligtum etwa 30 km nordwestlich von Athen, das 396 vom Westgotenkönig Alarich zerstört wurde. In dem Heiligtum fanden Initiations- und Weiheriten statt, die sich um die Gottheiten Demeter und Kore (Persephone) drehten. Durch die Vereinigung von E. mit Athen wurde der Kult zum attischen Staatskult mit einem großen jährlichen Festzug und durch Athens Vormacht gemein-griechischer Kult. Es wurden also Teilnehmer aus der gesamten Oikumene in die Mysterien eingeführt, die sich zu Verschwiegenheit verpflichteten und so einen eigenen Zirkel bildeten. Auf diese Weise glaubten sie, an der göttlichen Macht und am Fortleben nach dem Tode teilzuhaben.
Die Mysterien wurden nach umfangreichen kultischen Feiern mit einem Umzug von bis zu 3.000 Teilnehmern auf der heiligen Straße von Athen nach Eleusis abgeschlossen. Dabei wurden in Szenen die Geschichten von Demeter, Persephone und Dionysos dargestellt. „Die älteren Griechen hielten nämlich die Feier in Eleusis um so viel höher in Ehren als alles, was sonst zur Frömmigkeit gehört“ (Pausanias’ Beschreibung Griechenlands 10.31).

Lit.: Jung, C.G.: Das göttliche Mädchen: die Hauptgestalt der Mysterien von Eleusis in mythologischer und psychologischer Beleuchtung. Amsterdam/Leipzig: Pantheon, 1941; Kerényi, Karl: Die Mysterien von Eleusis. Zürich: Rhein-Verlag, 1962; Pausanias: Beschreibung Griechenlands. Zürich: Manesse-Verl., 2004.
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