Elementargedanke

Nach dem deutschen Völkerkundler Adolf Bastian (1826-1905) eine Grundvorstellung religiöser, sozialer, ästhetischer und rechtlicher Art, die sich entsprechend der übereinstimmenden psychischen Veranlagung des Menschen immer wieder als anthropologische Konstante ausformt. Der Zoologe und Geograph Friedrich Ratzel (1844-1904) spricht in diesem Zusammenhang von der Wechselwirkung zwischen Erde, Natur und Mensch.
Beide versuchen eine Antwort darauf zugeben, wie es zu erklären ist, dass wir bei den verschiedensten Völkern, auch wenn sie weit voneinander entfernt sind, dieselben Anschauungen, Vorstellungen, rechtlichen Bestimmungen, Glaubensweisen, Sagen- und Märchenmotive und dgl. vorfinden. Im Grunde hängt das damit zusammen, dass sich der Mensch in seinem Gefühlsleben auch ohne verbale Mitteilung verständigen kann. In diesem Bereich hat auch das Paranormale seinen Platz.

Lit.: Bastian, Adolf: Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen und seine Begründung auf ethnologische Sammlungen. Berlin: Dümmler, 1881; Ratzel, Friedrich: Anthropogeographie. Stuttgart, 1891; Bertholet, Alfred: Wörterbuch der Religionen. Stuttgart: Kröner, 1985.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.