Elberfelder Pferde

Pferde die angeblich rechnen konnten. Das erste Pferd, von dem man weiß, dass es zum Verstehen von Zahlen trainiert wurde, war der „Kluge Hans“ im Besitz des betagten Lehrers von Elberfeld, Wilhelm von Osten (1838-1909). Dieser lehrte das Tier 1890, die rechte von der linken Seite zu unterscheiden und bis 5 zu zählen. Nach dem Tod des Pferdes begann von Osten 1900 ein anderes Pferd wie „Hans“ zu trainieren und ging noch weit darüber hinaus. Das neue Pferd lernte Worte und leichte Rechnungen, was 1904 von einer Studienkommission bestätigt wurde. Andere stellten das in Abrede und sagten, dass das Pferd lediglich auf Signale des Lehrers reagierte.
1905 gesellte sich der Goldschmied und Pferdeliebhaber Karl Krall zu von Osten und arbeitete mit ihm an seinen Untersuchungen bis zu seinem Tod 1909. Dann führte Krall selbst mit anderen Pferden vielfältige weitere Experimente durch, wie das Erkennen von Bildern, das Multiplizieren von Zahlen und das Wurzelziehen.
Die Ergebnisse wurden von zahlreichen Fachexperten überprüft, ohne Betrug festzustellen.
Zur Erklärung des Phänomens werden Dressur zum Betrug, Orientierung an kaum wahrnehmbaren Ausdrucksbewegungen des Trainers, Telepathie zwischen Mensch und Tier sowie eigenständige Denkleistung der Tiere angeführt. Eine Erklärung des Phänomens der E. P. ist damit allerdings noch nicht gegeben.

Lit.: Pfungst, Oscar: Das Pferd des Herrn von Osten (Der kluge Hans). Ein Beitrag zur experimentellen Tier- und Menschen-Psychologie. Leipzig: Barth, 1907; Krall, Karl: Denkende Tiere. Beiträge zur Tierseelenkunde auf Grund eigener Versuche. Der kluge Hans und meine Pferde Muhamed und Zarif. Leipzig: Engelmann, 1912; Dèttore, Ugo: Laltro regno. Enciclopedia di metapsichica, di parapsicologia e di spiritismo. Milano: Bompiani, 1973.
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