El

(Starker, Mächtiger, Erster, Oberhaupt), eine der ältesten semitischen Bezeichnungen für Gott, der durch die Vielheit der Götter (Elim) verehrt wird. E. kann aber auch Eigenname eines bestimmten Gottes sein. Zum ersten Mal tauchte die Bezeichnung E. um 1400 v. Chr. in den Keilschrifttexten von Ugarit auf.
E. ist Eigenname des syro-phönikischen Fruchtbarkeitsgottes, der als Gatte der Atirat gilt, als Vater der 70 Söhne der Ashera, als Vater des Ba’al, des Mot und der Anath, manchmal als Bruder des Dagan. E. ist „Schöpfer der Erde“ und „Vater der Menschheit“. In der Darstellung als Greis und König entspricht er dem ugaritischen L, dem arabischen Ilah, dem südarabischen Il und dem akkadischen Ilu.
Im AT gilt E. seit dem Bund mit Abraham als Gott Israels. Die mit E. häufig verbundenen Beinamen unterstreichen die Erhabenheit der Gottheit. So wird die Anrufung El, Gott Israels (Gn 33,20) wie ein Eigenname für Gott gebraucht.

Lit.: Eissfeldt, Otto: El im ugaritischen Pantheon. Berlin: Akademie-Verlag, 1951; Niehr, Herbert: Der höchste Gott. Alttestamentlicher JHWH-Glaube im Kontext syrisch-kanaanäischer Religion des 1. Jahrtausends v. Chr. Berlin/New York: de Gruyter,  1990; Rendtorff, Rolf: ’El als israelitische Gottesbezeichnung. Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft. Berlin [u.a.]: de Gruyter, Bd. 106 (1994), 1, 4-21.
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