Eisenkraut

Bot.: Verbena officinalis, u.a. auch Taubenkraut, Katzenblutkraut, Sagenkraut oder Wunschkraut bzw. Eisenhart genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Verbenen gehört. Im Gegensatz zum Eisenhut gilt E. als traditionelle Heilpflanze und steht in besonderer Beziehung zum Planeten Venus.
In Ägypten war sie der Muttergöttin Isis geweiht, bei den Römern dem Jupiter. Nach Plinius war E. seinerzeit die berühmteste Pflanze überhaupt. Sie verleihe große Liebeskraft und mache als Amulett um den Hals getragen den Träger bei allen beliebt.
Den Namen „Eisenhart“ hat das E. von seiner angeblichen Eigenschaft, Eisen zu Stahl zu härten, wenn man es mit seinem Saft behandelt. Im Falle eines Krieges, so hieß es bei den Römern, würde es den Feind abwehren. Folglich wurde das E. mit > Mars in Verbindung gebracht. Abgesandte und Herolde trugen das E. auf ihren Missionen zu anderen Völkern bei sich. Auch den Druiden war die Pflanze heilig, die sie zur Zauberei benutzten.
Zur Entfaltung seiner magischen Wirkung müsse E. laut Volksglauben mit einem silbernen oder goldenen Werkzeug an bestimmten Tagen aus der Erde gegraben werden. Wer E. bei sich trage, werde niemals müde und es schütze vor Unglück und allem Zauber.
Die Pflanze wurde auch für Heilzwecke verwendet. Zerstoßenes E. als Pflaster aufgelegt, sollte frische, durch Eisen verursachte Wunden zusammenziehen. Als Soforthilfe stehen Eisenkrautpräparate bis heute in der Volksmedizin in Verwendung.
Die genannten guten Eigenschaften der Pflanze werden allerdings von dem Umstand überschattet, dass ihm nachgesagt wird, Hexen hätten E. als Zusatz bei der Zubereitung ihrer Zauber- und Flugsalben verwendet.

Lit.: Siegismunds Vademecum der gesammten Litteratur über Occultismus, sowie verwandter Fächer von 1800 bis Anfang 1888. Berlin: Karl Siegismund, o.J.; Schöpf, Hans: Zauberkräuter. Graz: Akadem. Druck- u. Verlagsanstalt, 1986; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium. Speyer: Die Sanduhr Fachverlag für altes Wissen, 1995; Zerling, Clemens: Lexikon der Pflanzensymbolik. Baden/München: AT Verlag, 2007.
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