Eisai, Myōan

(1141-1215), Zen-Meister der Ōryō-Linie des Rinzai-Zen. E. war ein Priester von hohem Rang, der in Kyoto auf dem Hieizan, der bedeutendsten Lehrstätte des Buddhismus im Mittelalter, die buddhistischen Lehren erfolgreich studiert hatte. Er unternahm zwei Reisen (1168 und 1187) nach China, wo er in verschiedenen Klöstern, so auch in dem berühmten Zen-Kloster T’ien-t’ung (jap. Tendô) die Praxis des Zen erlernte. Bei seiner Rückkehr 1191 nach Japan brachte er sowohl die Rinzai-Lehren als auch Teesamen mit und wurde so zum Vater des Zen und des Teeanbaus in Japan. Er hielt das Getränk für einen besonderen Gesundbrunnen, der zur Verlängerung des Lebens beitrage.
Nach der Rückkehr von der zweiten Reise mit dem Siegel der Bestätigung (Inka Shōmei) von dem chinesischen Meister Hsü-an Huai-ch’ang (jap. Kian Eshō) der Ōryō-Linie gründete er das erste buddhistische Kloster in Japan, in dem Rinzai-Zen praktiziert wurde. Später wurde er zum ersten Abt des Kennin.ji in Kyoto berufen, wo er Zen, aber auch die Lehren der Tendai- und der Shingon-Schule vortrug. Später verlegte er sein Wirken nach Kamakura, wo er 1215 das Kloster Jufuku-ji gründete, das neben Kyoto zum wichtigsten Zentrum des Zen in Japan wurde.

Lit.: Matsunaga, Daigan Lee/Matsunaga Alicia Orloff: Foundation of Japanese; Buddhism. Vol. II; The mass movement (Kamakura & Muromachi periods). Buddhist Books International, Los Angeles und Tokio, 1976; Diener, Michael S.: Das Lexikon des Zen. Bern: Otto Wilhelm Barth Verlag, 1992.
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