Eingeweide

E. (lat. viscera) bezeichnen im weitesten Sinn die Gesamtheit der im Köper gelegenen Organe.
Paranormologisch gesehen sind E. Träger der Seelen- und Lebenskraft. In Mantik und Zauber macht sich der Mensch der in den Organen schlummernden Kräfte zunutze. E.teile werden im Abwehr-, Schaden- und Gewinnzauber eingesetzt. Auch hier ist es das Einzelorgan, das die konzentrierte Lebens- und Seelenkraft abgibt. E. finden ebenso im Heilzauber spezielle Anwendungen. So wird der E.-Dunst Schwindsüchtigen zum Einatmen empfohlen.
Wird das Gleichgewicht der Säfte gestört, verkümmern die E. Auch äußere Einwirkungen durch Hexen, Dämonen und Unholde können, nach primitiven Vorstellungen, das harmonische Zusammenwirken der E. stören.

Lit.: Wundt, Wilhelm: Völkerpsychologie. Eine Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte. Leipzig: Alfred Kröner, 1917; Müllenhoff, Karl: Sagen zur schleswig-holsteinischen Heimatkunde. Bergas: Emil Thamling, 1936; Koch, Leopold: Volksmedizin zwischen Zauber und Magie: wiederentdecktes Heilwissen aus einem Brauchbuch des 17. Jahrhunderts gefunden in Völkersbach. Heidelberg: Verlag Regionalkultur, 2012.
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