Einbalsamierung

Eine vom Menschen künstlich durch besondere Verfahren herbeigeführte Leichenkonservierung, die im Unterschied zur Mumifizierung nur bedingt auf Langfristigkeit angelegt ist.
Die Herkunft des Begriffs scheint der Praxis zu entstammen, den Körper verstorbener Menschen oder Tiere mit Gemischen aus Harzen und ätherischen Ölen (
Balsame) zu behandeln. Die Verwendung von Balsam für Leichen war im Altertum sehr verbreitet. So wird auch im Neuen Testament von der E. des Leichnams Christi bei der Grablegung berichtet.
Das Verfahren der E. wurde im Altertum bereits von den Assyrern,
Persern und Ägyptern praktiziert, doch sind ihre Vorgangsweisen nicht in allen Einzelheiten bekannt. Jedenfalls hat die E. bis heute nicht an Bedeutung verloren, mögen sich auch die Techniken geändert haben. So wird bei der eigentlichen E. der Grundgedanke des Konservierens als Form einer Thanatose, einer Aufschiebung der körperlichen Verwesung, verwirklicht. Eine natürliche Thanatose finden wir hingegen in der Hagiographie, wie etwa bei Teresa von Àvila.

Lit.: Gannal, J.N.: Histoire des embaumements. Paris, 2. Aufl. 1841; Racek, M.: Die nicht zu Erde wurden – Kulturgeschichte der konservierenden Bestattungen. Wien/Köln/ Graz: Böhlau, 1985; Resch, Andreas: Teresa von Ávila. Grenzgebiete der Wissenschaft 64 (2015) 4, 291-328.
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