Eidechsen

(Lacertidae) sind eine Reptilienfamilie innerhalb der Schuppenkriechtiere (Squamata). Ihre Vertreter kommen in Europa, Afrika und Asien sowie auf vorgelagerten Inseln vor. Sie bevorzugen sonnenwarme Lebensräume und ernähren sich in der Regel von kleinen Wirbellosen, gelegentlich auch von Samen und Früchten. Ihr gehäuftes Auftreten wurde mitunter mit dem Beginn von Hitze- und Dürreperioden in Verbindung gebracht.
In der Antike herrschte die Lichtsymbolik der E. vor. So erfüllte Apollon sauroktonos („Apollon, der Eidechsentöter“) der E. den Wunsch, durch den Lichtgott zum > Licht im Jenseits zu gelangen (Statue von Praxiteles, überliefert als römische Kopie in den Vatikanischen Museen). In dieser Tradition steht der frühchristliche „Physiologus“, dem zufolge die erblindete E. in einer nach Osten gerichteten Mauerritze durch das Licht der aufgehenden > Sonne wieder sehend wird. Ein griechischer Papyrus berichtet von E.-Kulten im nordägyptischen Fayyum, was der Verbreitung von Krokodilkulten in dieser Gegend geschuldet sein mochte. Demgegenüber wurden E. in Ägypten auffälligerweise mit > Schlangen in Verbindung gebracht und sind gelegentlich sogar mit einer Schlange beigesetzt. Aus Aufschriften auf Bronzefiguren zu folgern, waren beide Tiere dem > Atum heilig.
Paranormologisch gesehen bestand eine feste Verbindung zwischen E. und Hexenkunst. Viele Sagen rund um E. stellten diese negativ dar und assoziierten sie so mit finsteren Mächten. In Shakespeares Macbeth z.B. verwenden die Hexen E. als Zutat zu dem Trank, den sie auf der Bühne bereiten. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass solche Präparate zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie Syphilis, Impotenz, Warzen und Hautkrankheiten dienten.
Die jährliche Häutung der E. und die Regeneration des Schwanzes gelten als Symbol der Wiedergeburt.

Lit.: Pickering, David: Lexikon der Magie und Hexerei. Bechtermünz Verlag, 1999; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, 2000; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: de Gruyter, 32000; Wetzel, Christoph: Das große Lexikon der Symbole. Darmstadt: Primus Verlag, 2008.
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