Eiche

Quercus, gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae), auch Deutsche Eiche genannt. Sie hat eine raumgreifende Krone, eine rissige Rinde und findet Verwendung für Erd-,Wasser und Hochbauten.
Ihre Heilwirkung wird als wundheilend, gewebefestigend, blutstillend, entzündungshemmend, verdauungsregulierend, beruhigend und entgiftend bezeichnet. Menschen, die z.B. unter einer Hernie litten, wurde empfohlen, eine E. zu umarmen, um sich deren magischen Kräfte zunutze zu machen.
In der Symbolik ist ihre Grundbedeutung: Urkraft, Ewigkeit, Fruchtbarkeit, Schutz und Gastfreundschaft.
Die E. hat seit grauer Vorzeit in den verschiedenen Kulturen eine mythische Bedeutung erlangt. Sie galt als irdische Repräsentanz der > Großen Mutter und Ernährerin, gehörten doch Eicheln zur frühesten Nahrung des Menschen und boten die Grundlage für die Schweinemast. Als der thrakische Prinz Erysíchton zur Gewinnung von Bauholz eine E. im Hain der Göttin > Demeter fällte, strafte ihn diese mit unstillbarem Hunger (Ovid: Metamorphosen VIII.738ff).
Den Juden war die E. heilig, weil sie den Bund Jahwes mit dem Menschen symbolisierte. Bei den Griechen war die E. dem > Zeus, bei den Römern dem > Jupiter geweiht. Bei den > Druiden waren E. und Mistel die wichtigsten Bestandteile aller Riten. Bei den Kelten galt die E. als heiliger Baum ihres Hochgottes > Dagda. Bei den Germanen, wo sie auch „Baum des Donners“ hieß, war sie dem > Donar (Thor) geweiht. Während seiner Missionstätigkeit ließ der hl. Bonifatius 723 die Donar-Eiche bei Geismar fällen, um auf die Ohnmacht der altgermanischen Götter zu verweisen.
Einem alten Aberglauben zufolge bot die E. auch Schutz vor bösen Geistern und Hexen.
In der Liebe gilt: Eicheln, als > Amulett getragen, bringen einer verlassenen Braut den Bräutigam wieder zurück.

Lit.: Schöpf, Hans: Zauberkräuter. Graz: Akadem. Druck- u. Verlagsanstalt, 1986; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium. Speyer: Die Sanduhr Fachverlag für altes Wissen, 1995; Zerling, Clemens: Lexikon der Pflanzensymbolik. Baden/München: AT Verlag, 2007; Zwierlein, Konrad Anton: Der deutsche Eichbaum und seine Heilkraft. Iserlohn: Edition Aesculap, 2017.
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