Ehecatl

(„Wind“), indianischer Windgott. In der Mythologie der Azteken und anderer präkolumbianischer Kulturen Mesoamerikas gilt E. als eine spezielle Manifestation des Schöpfergottes Quetzalcoatl, der Leben in das Unbelebte bläst. Er wurde mancherorts auch als Gott der Gelehrsamkeit bezeichnet.
E. war der untergehenden Sonne zugeordnet und der Herrscher des Zeitalters der Zweiten Sonne (Vier-Wind), das in einem Wirbelsturm unterging. Durch seinen Atem setzte er die zunächst bewegungslos am Himmel stehende Sonne in Bewegung und blies dem Regengott Tlaloc die Wege frei.
Als sich E. in das Mädchen Mayahuel verliebte, befähigte er die Menschen zur Liebe, sodass Mayahuel seine Liebe erwidern konnte.

Lit.: Vaillant, George C.: Die Azteken. Köln: M. Dumont, 1957; Lanczkowski, Günter: Die Religion der Azteken, Maya und Inka. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1989; Bellinger, Gerhard J.: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005.
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