Egregoren

(Gedankengebilde), unkörperliche Wesen, die von Gedanken erzeugt werden im Gegensatz zu den Wesen, die als von Gott geschaffen verstanden werden. Diese Wesen existieren nach Ansicht von Spiritisten, Theosophen, Anthroposophen und ganz allgemein der Magie als „Astralkörper“ und „Mentalkörper“ um den menschlichen Körper herum. Durch die von den Gedanken verursachten Vibrationen entstehen in den feinstofflichen Körpern Bewegung und Formen, die von hellsichtigen Menschen (> Medien) wahrgenommen werden können. Hinter dem Phänomen der E. kann sich aber auch eine körperliche oder psychische Verdoppelung einer Person (> Bilokation) verbergen. Derselbe Mensch erscheint an einem anderen Ort ein zweites Mal.
Andere sehen in den E. > Elementargeister oder > Archetypen. Sie können sich verselbständigen und den Erzeuger gefährden. Auch eine Gruppe von Menschen kann durch Gedankenkonzentration derartige E. erzeugen.
Die E. entsprechen den tibetischen > Tulpas. So kennt der Lamaismus Rituale, um solche Wesen (Tulpa) zu erzeugen und wieder zu vernichten. Die Lehre von den E. kann über den tibetischen Lamaismus hinaus für andere Religionen, vom chinesischen Taoismus bis zu den aztekischen Göttern, aufschlussreich sein und auch einen Schlüssel zum Verständnis politischer Phänomene bilden, wo bestimmte Ideologien ganze Gruppen, ja Völker in den Bann ziehen.

Lit.: Tomberg, Valentin (unter dem Pseudonym: Der Anonymus d’outre-tombe): Die großen Arcana des Tarot. Meditationen. Basel: Herder, 1993; Marc-Roberts-Team: Lexikon des Satanismus und des Hexenwesens. Graz: Verlag f. Sammler, 2004.
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