Edelsteine

Durch Seltenheit, Farbe, Glanz und Härte (daher polier- und schleifbar) ausgezeichnete Minerale. Sie dienen seit jeher als Schmucksteine mit vielfältiger Bedeutung.
Schon in der babylonischen Mythologie spielten sie als Konzentrat kosmischer Kräfte eine große Rolle, besonders wenn sie als > Amulette oder > Talismane eingesetzt wurden. In der > Astrologie werden sie bestimmten Tierkreisen zugeordnet.
Allen E. gemeinsam ist ihre Symbolik eines himmlischen Lichts auf Erden. In diesem Sinne wurden Kronen, Kreuze und andere Insignien mit E. besetzt. Die „Lostasche“ bzw. das Brustschild der Priestergewänder im AT mit den zwölf E. symbolisierte die 12 Stämme Israels.
In der Antike und im Mittelalter galten pulverisierte, in Wein getränkte E. als Heilmittel.
Mit der heilenden und beschützenden Wirkung der E. befasste sich besonders > Hildegard von Bingen, wobei sie auch auf die seelischen und geistigen Bereiche verwies, in denen Krankheiten entstehen können. Gegen jede Krankheit sei ein Edelstein „gewachsen“.
Auch paranormale Fähigkeiten werden mit E. in Zusammenhang gebracht, wie gewisse hellseherische Begabungen mit Vorausschau der Todesstunde.

Lit.: Ortus Sanitatis. Ausg. Straßb. 1517; Miers, Horst E.: Lexikon des Geheimwissens. München: Goldmann, 1976; Schipperges, Heinrich: Heilende Edelsteine bei Hildegard von Bingen. Freiburg i.Br.: AIRA, 2013; Hälg, Kurt Josef: Die Kraft der Heilsteine. Berlin: epubli, 2018; Lexikon der Heilsteine. Hannover: Marvi-Verlag, 2019.
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