Ebner, Margarete

(* um 1291 Donauwörth; † 20.06.1351), selig: Kultbestätigung am 24. Feb. 1979; Fest: 20. Juni, Nonne und Mystikerin.
E., Spross der Adelsfamilie Ebner, wurde um 1291 vermutlich als Tochter Heinrich Ebners des Jüngeren im bayrisch-schwäbischen Donauwörth geboren. Mit 15 Jahren trat sie in das Kloster der Dominikanerinnen in Medingen als Chorschwester ein. Als solche musste sie des Lesens und Schreibens kundig sein. 1312 wurde E. von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht, die sich drei Jahre hinzog. Sie konnte weder Speise noch Trank zu sich nehmen und fühlte sich von allen verlassen. Ein Trost war ihr die Liturgie und diese diente ihr auch als Leitfaden bei der chronologischen Niederschrift der Ereignisse, die im „Büchlein“ zwischen 6. Februar 1312 und 28. November 1348 vermerkt sind. Es folgte eine lange Krankheitsperiode von 1314 bis 1326. Ihr geistlicher Begleiter wurde Heinrich von Nördlingen. In diesem Kontext sind auch die außergewöhnlichen Erfahrungen von Licht, Traum, Audition, Vision und sogar Levitation zu verstehen: „Manchmal ist mir, als würde ich schweben und die Erde nicht mehr berühren.“
Wenngleich Margarete in Klausur lebte, übte sie auf das religiöse Leben ihrer Zeit erheblichen Einfluss aus. Sie wurde von vielen Vertretern des damaligen kirchlichen Lebens, wie etwa Johannes Tauler oder den Dominikanern von Basel, Kolmar und Köln, sehr geschätzt.
Ihre mystischen Erlebnisse schrieb sie, wie erwähnt, im sog. „Büchlein“ in Tagebuchform nieder, worin auch von Visionen, Auditionen sowie Levitation die Rede ist.
Ihre Reliquien befinden sich in der Kapelle des Klosters Maria Medingen nahe Mödingen.

W.: Der seligen Margareta Ebner Offenbarungen und Briefe. Vechta in Oldenburg: Albertus-Magnus-Verl., 1928.
Lit.: Strauch, Philipp: Margaretha Ebner und Heinrich von Nördlingen: ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Mystik. Nachdr. Amsterdam: Schippers, 1966; Margareta Ebner, in: Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1979-1985. Innsbruck: Resch, 2000.
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