Eberesche

Sorbus aucuparia, Vogelbeerbaum, aus der Familie der Rosengewächse, auch Bergesche, Quicke usw. genannt. Die E. findet sich in Wäldern, Gärten und Anlagen und hat unpaarig gefiederte Blätter und weiße Doldentrauben als Blüten. Als Naturarznei wird die E. als Tinktur gegen Warzen, als Tee gegen Depressionen, getrocknet oder gekocht bei Harnbeschwerden angewendet.
Den > Druiden galt die E. als heiliger Baum, bei den Nordgermanen war sie dem > Thor heilig, der sich einst vor reißenden Wassern an einer E. festklammerte und ans rettende Ufer zog.
In der > Magie heißt die E. „Drachenbaum“, weil die Zweige Haus und Stall vor Drachen und Ungeheuern schützen sollten. So steckte man in Westfalen in der Walpurgisnacht E.-Zweige über Haus- und Stalltüren, um den fliegenden Drachen abzuhalten.
Als Abwehrmittel gegen > Hexerei und > Bösen Blick befestigte man einen Zweig zum Kuhstall hin. Nutztiere ließ man zum Schutz gegen Hexen unter einem Bogen aus Ebereschenholz hindurchgehen und in Häusern hatte man zum Schutz vor jeder Form von Hexerei das ganze Jahr über Ebereschenholz liegen.
E. wurden häufig zum Schutz auch auf Friedhöfen gepflanzt.
Beim keltischen Betane-Fest wurde ein Ebereschen-Hexen-Tag gefeiert.

Lit: Meyer, Elard Hugo: Germanische Mythologie. Berlin: Mayer & Müller, 1891; Marzell, Heinrich: Das goldene Kräuterbuch: ein praktischer Ratgeber der Pflanzenheilkunde. Konstanz a. Bodensee: Ehlers, 1930; Magister Botanicus. Speyer: Die Sanduhr Fachverlag für altes Wissen, 1995; Pickering, David: Lexikon der Magie und Hexerei. Augsburg: Bechtermünz Verlag, 1999; Zerling, Clemens: Lexikon der Pflanzensymbolik. Baden/München: AT Verlag, 2007.
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