Diamant

(Griech. adamas, unbezwingbar; diaphanein, durchscheinen) kubische Modifikation des Kohlenstoffs, gehört zur Mineralklasse der „Elemente“ und ist in seiner reinsten Form farblos und wasserhell. Er entsteht tertiär in den Tiefengesteinen Peridotit und Eklogit, wo sich bei Überschreiten eines Schwellenwertes von ca. 2000° Hitze und 40.000 Atmosphären Druck hexagonaler Kohlenstoff (Grafit) in blitzschneller Metamorphose zu Diamant verwandelt.
Im Altertum galt der D. als unbezwingbar und bis in das Mittelalter hielt sich der Glaube, dass nur frisches warmes Bocksblut den stahlharten Stein erweichen könne. Von daher auch die Verwendung von Bocksblut in der Heilkunde, z.B. gegen Nierensteine. Zudem soll der D. klare Kenntnis und geistige Freiheit fördern, Bewusstheit, Selbstbestimmung und Charakterstärke vermitteln, Krisen bewältigen und Probleme lösen helfen. Körperlich soll er den Reinigungsprozess fördern.
Bei den Indern gilt der D. als Allheilmittel, das gegen alle Krankheiten wirkt und den Körper stärkt. Im Buddhismus bilden D. den Thron Buddhas. Der hl. Hildegard zufolge heilt er Trunksucht, Bosheit, Lüge und Hinterlistigkeit, wenn man ihn in den Mund nimmt. Aufgrund seiner Härte werde er vom Teufel verabscheut.
Ein weiterer Vorzug des D. liegt in seiner Verwandtschaft mit dem Licht, weshalb er Reinheit, Geistigkeit, Beständigkeit, Treue und Zuverlässigkeit symbolisiert. In diesem Sinne folgt der silbernen und goldenen Hochzeit die diamantene als Feier des 60., in manchen Gegenden des 75. Hochzeitstages.

Lit.:  Hildegard von Bingen: Das Buch von den Steinen. Salzburg: Otto Müller, 1997; Gienger, Michael: Lexikon der Heilsteine. Saarbrücken: Neue Erde, 2000.
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