Diale

Dialas, Dielas, Dieuldas (rätoromanisch) heißen in Graubünden/Schweiz schöne weibliche Geister mit Ziegenfüßen, die in Wäldern und Grotten hausen sollen. Der erste Beleg für Diala findet sich in der Bifrunschen Bibelübersetzung (1560) in der Form diel (männlich), diela (weiblich) und in der Bedeutung „heidnische Gottheit“, „la granda diela Diana“ (Apg 19,27).
Die D.n tragen scharlachrote, mit Gold und Spitzen besetzte Kleider. Bei Tag kommen sie aus den Höhlen, um ihre Wäsche an der Sonne zu trocknen. Um Mitternacht tanzen sie auf den Burgruinen. Zu guten Menschen sind sie immer freundlich, helfen den Bedürftigen und schwangeren Frauen. Werden sie jedoch gestört oder beleidigt, üben sie Rache und zerstören manchmal die Alp (Jecklin).

Lit.: Vernaleken, Theodor: Alpensagen. Salzburg: Pustet, 1938; Jecklin, Dietrich: Volkstümliches aus Graubünden. Zürich: Edition Olms, 1980.
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