Deva

Sanskr., der Leuchtende; etymologisch verwandt mit lat. deus, Gott.
1.Vedisch: Allgemeine Gottesbezeichnung. Nach dem altindischen Rigveda gibt es 33 D.s oder personifizierte Naturkräfte, je elf für die drei Weltgebiete Himmel (Adityas), Erde (Vasus) und Luft (Rudras).
2. Die brahmanisch-hinduistische Götterklasse steht im Gegensatz zu den Asuras und hat eine naturalistische Funktion. Im späteren Hinduismus wird Wischnu oder Shiva zum absoluten Erlösergott.
3. Die buddhistischen Himmelswesen oder Gottheiten leben in guten Existenzweisen (Gati), sind aber weiterhin dem Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, unterworfen. Als Lohn für begangene gute Taten (Karma) können sie ein langes, glückliches Leben führen, was jedoch ein Hindernis auf dem Weg ihrer Erlösung darstellt, da sie die Wahrheit des Leidens (Vier Edle Wahrheiten) nicht erkennen. So können sie im Gegensatz zu den Bodhisattvas den Menschen auch keine Erlösungshilfe gewähren, sondern nur diesseitige Bedürfnisse und Anliegen erfüllen.
Der Buddhismus kennt 28 göttliche Bereiche, davon 6 in der Sphäre der Begierde, 18 in der Sphäre der begierdelosen Körperlichkeit und 4 in der Sphäre des Körperlosen oder der Formlosigkeit.

Lit.: Ehrhard, Franz-Karl: Das Lexikon des Buddhismus. Bern: O.W. Barth, 1992; Wörterbuch der Mythologie/Abt. 1, Die alten Kulturvölker/Bd. 7. Götter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien/Teil 2. Stuttgart: Klett Cotta, 2004; Bellinger, Gerhard J.:  Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Droemersche Verlagsanst. Th. Knaur Nachf. GmbH & Co.KG, 2005.
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