Deus

Lat., Gott, etymologisch verwandt mit griech. Zeus und ahd. Ziu; dahinter steht die Grundbedeutung von „ Leuchtender“, an der weitgespannt praktisch alle indogermanischen Sprachen teilhaben: altind. deva; iran. daeva; altiran. dia; litau. dievas; lett. dievs usw.
In dieser übergreifenden Bedeutung wird D. öfters auch in Zauberformeln verwendet, so im Iudicium offae: + Deus. + Meus. + Max. + Pax. + Virax. Eine ähnliche Formel gegen Tollwut lautet: Hax, Pax, Max, D. adimax (adime, nimm weg).
Theologisch findet D. vor allem in der der Liturgie und in den Benediktionen reiche Verwendung. So geht D. meus (entstellt dees, mees, rees u.Ä.) auf Psalmstellen (22,2.3; 40,18; 42,7; 71,12) und die Evangelisten (Mt 27,46; Mk 15,34) zurück.
Hingegen hat. D. ex machina seinen Ursprung in der bekannten Stelle im Dialog Kratylos von Plato.

Lit.: Franz, Adolf: Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter. Freiburg i.Br., 1909; Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin: de Gruyter, 1987; Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Freiburg i.Br.: Herder, 2002.
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