Dendera

Auch Dendara, Dandara, Dendrah; Ort in Oberägypten mit dem archäologisch bedeutenden Hathor-Tempel.
Der neu erbaute Tempel war 29 v. Chr. so weit fertiggestellt, dass die Priester ihre Tempeldienste aufnehmen konnten. Die Hallendecke, bei der die Farbe heute noch erkennbar ist, trägt eine komplexe und fein gearbeitete Himmelskarte mit Tierkreisdarstellungen und nach wie vor identifizierbaren Sternbildern und Planeten.
Neben dem runden ist auch ein rechteckiger Tierkreis in einem Nachbartempel von Bedeutung, weil darauf deutlich die Dekane zu sehen sind. Außerdem sind Planeten und Sternbilder im Sinne einer Erhöhung zusammengestellt: Merkur in der Jungfrau, Venus in den Fischen, Mars im Steinbock, Jupiter im Krebs und Saturn in der Waage.
An der Hallendecke finden sich zudem Abbildungen der Himmelsgöttin Nut, die abends die Sonnenscheibe verschlingt und am Morgen wieder zur Welt bringt. Die Geburt der Sonne durch Nut ziert die Decke im Wabet (vom Lichthof abgesonderter kleiner Kultraum in altägyptischen Tempelanlagen).

Lit.: Notice Sur Le Zodiaque De Dendéra Et Sur Son Transport En France: Avec un résumé des principales opinions et des systêmes les plus remarquables des Antiquaires, des Géomètres et des Astronomes, sur ce monument. Seconde Édition Augmentée De Plusieurs Figures. Paris: Journé, 1825; Bonnet, Hans: Dendera, in: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg: Nikol, 2005.
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