Delphin

Meeressäuger aus der Familie der Zahnwale.
Die etwa 40 Delphinarten zeichnen sich durch eine mehr oder weniger ausgebildete schnabelartige Verlängerung des Mauls aus. Ihre ungewöhnliche Intelligenz, ihre Zutraulichkeit, ihr Auftreten in Gruppen sowie ihr hochentwickeltes Kommunikationssystem führten bereits in der Antike zu den vielfältigsten mythologischen Deutungen.
D. würden die Seelen in die jenseitige Welt führen und den Meeresgott Poseidon (röm. Neptun) und dessen Gemahlin Aphrodite begleiten. Sie seien ein Sinnbild der Meereskräfte. Alte Sagen aus verschiedenen Teilen der Welt lassen darauf schließen, dass sie als Freunde der Menschen empfunden wurden. Von dieser Menschenfreundlichkeit, ihrer Intelligenz und Schnelligkeit berichten auch Aristoteles (384-322 v.Chr.) und Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.). In altgriechischen Darstellungen ritten die Nereiden (Meeresnymphen) auf dem Rücken von D. und der aus Neid über Bord geworfene Sänger Arion von Lesbos wurde der Sage nach von D. gerettet. D. gelten bis heute als Helfer der Fischer, indem sie die Fische ins Netz treiben. Unter dem Meeresspiegel seien sie Ritter, weshalb man ihnen keine Gewalt antun dürfe.
Ihnen wird auch volksmedizinische Bedeutung zugesprochen. Die Asche des Delphinmagens heile Milzbeschwerden; seine Leber stille das Fieber; sein Fett helfe bei Wassersucht und seine Zähne, als Amulett getragen, sollen das Zahnen der Kinder erleichtern.
Der Einsatz von D. zu Therapiezwecken, wie er in neuerer Zeit untersucht wurde (Universität Würzburg), erbrachte keine speziellen Ergebnisse.

Lit.: Wale und Delphine. Dortmund: KV&H Verlag, 2012; Dolphins 2013. San Francisco: Brown Trout, 2012.
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