Della Porta, Giambattista

(* Um 1535 Vico Equense; 04.02.1615 Neapel), Arzt, Philosoph, Dramatiker, Alchemist mit Studium der Astrologie und Magie.
D. war überaus talentiert. Bereits 1558 veröffentlichte er sein Hauptwerk Magiae naturalis sive de miraculis rerum naturalium, das ihm einen Prozess wegen Zauberei einbrachte. Er wurde freigesprochen, musste aber seine 1560 in Neapel gegründete Akademie zur Erforschung der Natur, die Academia Secretorum Naturae, die als eine Vorreiterin der Freimaurerei bezeichnet wird, schließen. Das erwähnte Werk stellt eine Verbindung von Magie und Naturwissenschaft (natürliche Magie) dar. Bd. 1 enthält ein System der Magie in Anlehnung an Agrippa von Nettesheim.
Berühmt wurde D. vor allem durch seine 1563 veröffentlichte Schrift über die Kryptologie mit dem Titel De furtivis literarum notis (Über die verborgene Bedeutung der Buchstaben). Um 1570 entwickelte er die Camera obscura weiter und wird deshalb auch „Vater der Fotografie“ genannt.
Die in seinem Buch Phytognomonica (1583) entwickelte Signaturenlehre, die von Paracelsus übernommen wurde, basiert auf der Annahme, dass zwischen Pflanzen, Tieren und Gestirnen ein geheimnisvoller Zusammenhang bestehe, der insbesondere im Abstoßen (Antipathie) und Anziehen (Sympathie) der verschiedenen Lebewesen und Dinge zum Ausdruck komme. Die jeweils 1583 bzw. 1584 veröffentlichten Pomarium (über Obstanbau) sowie Olivetum (über Olivenanbau) flossen dann 1592 in sein umfassenderes Werk über Agrikultur, Villae, ein.
Sein zweites Hauptwerk, De humana physiognomonia von 1586, befasst sich mit medizinischen Fragen und enthält unter anderem eines der wenigen existierenden Hexensalbenrezepte.
D. schrieb auch Bücher über Alchemie, was ihn mit Kaiser Rudolph II. in Verbindung brachte. Galileo Galilei gegenüber beanspruchte er die Erfindung des Teleskops. Aufgrund seiner vielfältigen und außergewöhnlichen Tätigkeiten wurde er auch Magus veneficus genannt. Gegen Ende seines Lebens zog sich D. von der Wissenschaft zurück und widmete sich der dramatischen Literatur. Seine Komödie La Trappolaria erschien 1596.

W. (Auswahl): Magiae naturalis sive de miraculis rerum naturalium, 1558; De furtivis literarum notis, 1563; De humana physiognomonia, 1586; Phytognomonica, 1588; Villae, 1592; De telescopio, 1962 (postum).
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.