Dehar

Bezeichnung eines Schamanen bei den nichtislamischen Kalash-Kafiren in Pakistan. Er kann sich in Trance versetzen, indem er übernatürliche Wesen anruft, ein Opfertier tötet und dessen Blut zunächst auf den Altar und dann in ein Feuer träufeln lässt. Beim Blick auf den Altar erstarrt sein Körper, ein Zittern ergreift ihn, die Muskeln zucken und der Kiefer verkrampft sich. Der D. beginnt sich hin und her zu wiegen, Schaum steht ihm vor dem Mund, und er versinkt in tiefe Trance, in der er eine Seelenreise unternimmt.
Diese Art des Tranceeinstiegs verleitete manchen Anthropologen dazu, den Schamanismus mit Epilepsie in Verbindung zu bringen und den Schamanen, als jemanden zu bezeichnen, der „sich selbst von seinem Übel erlösen kann“.

Lit.: Roberts, Marc: Das neue Lexikon der Esoterik. München: Goldmann, 1995.
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