Dedpfeiler

Auch Djed-Pfeiler, Name eines ägyptischen Symbols, das in seiner Gestalt einem Pfeiler mit vier übereinandergeschichteten Platten im Kopfbereich gleicht. Seine gegenständliche Bedeutung ist unsicher. Nach neueren Untersuchungen soll er einen aus Rohrhalmen zusammengebundenen Pfeiler darstellen.
Das Bild des D. ist als Hieroglyphe in die Schrift eingegangen und gibt darin den Begriff „Dauerhaftigkeit“ bzw. „Beständigkeit“ wieder. Er wurde so zum Symbol für „Stabilität“. Damit rückte er mit anderen Glück verheißenden Zeichen zusammen und wurde schon früh als Zeichen des Lebens und des Heils zu beziehungsvollem Schmuckwerk vereint. Mit Ausgang des Alten Reiches wurde er auch als Amulett getragen.

Der D. ist jedoch nicht nur Symbol, sondern auch ein Fetisch. So spricht man im A.R. von Priestern des „ehrwürdigen D.“ (Brit. Mus. Stele I. 12). Am wichtigsten ist aber die Verbindung des D. mit Osiris, wobei er hier bald als Erscheinungsform in der Formel Osiris-Ded, bald als Wirbelsäule des Osiris gedeutet wird und in diesem Zusammenhang auch als Sieg des Osiris über seinen Bruder Seth.
Besonderen Anteil an der Bekanntheit seiner Symbolik hatte das Fest der „Aufrichtung des D.“. Es wurde am Vorabend des Krönungstages des Horus und der Dreißigjahrfeste in Gegenwart des Königs und seiner Familie in Memphis begangen und sollte eine lange Dauer des Königtums garantieren. Im Neuen Reich ging das Fest der Aufrichtung dann in die Osirisfeste ein.
Mit der Zeit hat sich sogar ein weibliches Komplement namens Dedet zum D. gesellt.

Lit.: Sethe, Kurt (Hrsg.): Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Aegyptens. Leipzig: Hinrichs, 1939; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, 2000.

 

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