Decumbitur-Horoskop

(Lat. decumbere, niederlegen), Stundenhoroskop, das einem Kranken zu Beginn der Bettlägerigkeit erstellt wird. Es hat den Zweck, das Wesen der Krankheit und ihren Verlauf besser zu erkennen. Das D. wird mit dem Radixhoroskop (Geburtstaghoroskop) verglichen, wobei die vom Mond abhängigen kritischen Tage und die nach Planeten und anderen Perioden bestimmten Klimakterien oder kritischen Jahre besondere Berücksichtigung finden.
Der Ursprung des D. liegt in der Spätantike, vermutlich im 1. Jh. Bei Vettius Valens, einem Astrologen des 2. Jahrhunderts, wird das D. kurz angesprochen. Bekannt wurde es vor allem durch die Abhandlung „Prognostiken über bettlägerige Kranke“ des Arztes Galen von Pergamon ( 199/201).

Lit.: Gundel, Wilhelm/Gundel, Hans Georg: Astrologumena. Die astrologische Literatur in der Antike und ihre Geschichte. Wiesbaden: Franz Steiner Verlag, 1966; Vettius Valens: Blütensträusse. St. Katharinen: Scripta Mercaturae Verlag, 2004.
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