De Valencia, Pedro

(* 17.11.1555 Zafra/Spanien; 10.04.1620 Madrid), Humanist und Schriftsteller.
D. studierte am Jesuitenkolleg in Cordoba und ab 1573 Recht an der Universität von Salamanca. Nach der Promotion kehrte er nach Zafra zurück und widmete sich dem Studium lateinischer und griechischer Klassiker, angeregt durch Francisco Sánchez de las Brozas und Benedictus Arias Montanus. Neben seinen humanistischen Arbeiten und Veröffentlichungen sind seine Ausführungen in Zusammenhang mit dem berühmten Prozess gegen die baskischen Hexen von Zugarramurdi zu nennen, der 1610 zu Ende ging.
D. geht zunächst davon aus, dass die Versammlungen von Zugarramurdi wirkliche Versammlungen von Menschen sein können, die „aus dem Wunsch heraus, zu huren, die Ehe zu brechen und Sodomie zu begehen, jene Versammlungen und bösen Mysterien erfunden haben, wobei einer – nämlich der größte Schurke sich als Satan ausgibt und, wie erzählt wird, sich Hörner aufsetzt und andere schreckliche und obszöne Gewänder trägt“ (nach Baroja, S. 208). Dabei handle es sich aber nicht um Übernatürliches, sondern lediglich um Versammlungen nach dem Muster der heidnischen Mysterien, die sich ebenfalls „in Dunkel und Stille hüllten“. So spielten bei den Bacchanalien, die ursprünglich in der Nacht gefeiert wurden, Frauen eine wichtige Rolle. Auch die Mysterien des Dionysos seien rein menschliche Werke und natürliche Erfindungen gewesen, ohne Magie und übernatürliche Wirkung.

W.: Obras completas. VII, Discurso acerca de los cuentos de las brujas. Universidad de León, 1997.
Lit.: Baroja, Julio Caro: Die Hexen und ihre Welt. Stuttgart: Ernst Klett, 1967.
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