De Queiroz, Edson Cavalcante

(* 1950? Recife/Brasilien; † 05.10.1991 ebd.), Gynäkologe und Trance-Chirurg.
D. wuchs in einem christlich-mediumistischen Milieu auf und hatte schon von Jugend an mediale Begabungen und visionäre Erlebnisse. Mit 12 Jahren fiel er in einer mediumistischen Sitzung in Trance, woraufhin sein Vater seine mediale Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr übernahm. Er sollte Architekt werden, doch sei ihm während seiner Ausbildung von „jenseitigen Wesen“ mitgeteilt worden, dass seine Lebensaufgabe auf dem Gebiet des medialen Heilens liege und er Medizin studieren solle. So wurde D. mit 24 Jahren Arzt, spezialisierte sich in Gynäkologie und arbeitete ab 1975 als Internist und Frauenarzt. 1979 bekam er, zunächst in Träumen, erstmals Verbindung mit dem Kontrollgeist Dr. Fritz, einem angeblichen verstorbenen deutschen Arzt. Ab 1980 diente ihm dieser bei den medialen Operationen.
Die Behandlungsmethode von D. war ähnlich der von Zé Arigó. Dieser operierte allerdings mit Küchenmessern, Taschenmessern und gewöhnlichen Scheren, während D. chirurgische Instrumente wie Schere, Skalpell, Kornzange, Pinzetten und Nadeln verwendete. Aber auch D. sterilisierte seine Geräte nicht und behandelte die Patienten ohne Betäubung. Dabei floss kein Blut, wenngleich die Einschnitte beträchtlich sein konnten. Beim Eingriff befand sich D. in einem Trancezustand. In diesen Zustand kam er nach eigenen Aussagen – unabhängig davon, ob er sich spontan einstellte oder im Rahmen eines geplanten Einsatzes – durch das Spüren von „Geistern“ in Form eines Druckes im Bereich des Genicks und der Großhirnrinde an der Oberfläche des Kopfes. Ein Zeichen bevorstehender Trance war manchmal auch das Auftreten einer Hitzewelle in der rechten Gesichtshälfte, speziell im Bereich des rechten Ohres. Dort vernahm er auch „transzendentale Stimmen“. Nach der Operation erinnerte sich D. nur bruchstückhaft an seine Handlungen. Es kam vor, dass er an einem Tag bis zu 50 Operationen und zusätzlich 100 weitere Behandlungen durchführte. Auch Fernheilungen standen auf dem Programm.
Am 5. Oktober 1991 wurde D. von einem fristlos entlassenen Leibwächter auf offener Straße ermordet.

Lit.: Tourinho, Nazareno: D[okto]r med. Edson Queiroz. Melsbach/Neuwied: Verlag „Die Silberschnur“, 1986; Duburgras, Elsie: Um fim traágivo para Edson Queiroz. Sao Paulo: Revista Planeta, no 230, novembre de 1991, p. 47-49.

 

 

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