De Morgan, Augustus

(* 27.06.1806 Madurai, Indien; † 18.03.1871 London), englischer Mathematiker, Mitbegründer und erster Präsident der London Mathematical Society.
D. war das 5. Kind der Familie De Morgan. Kurz nach seiner Geburt verlor er das rechte Auge. Sein Vater war als Oberstleutnant im Dienste der East Indian Company in Indien stationiert, kehrte aber bald nach England zurück. Seine Mutter stammte von dem Mathematiker und Versicherungsstatistiker James Dodson (1705-1757) ab. Als D. 10 Jahre alt war, starb sein Vater. Ab 1823 besuchte er das Trinity College in Oxford, wo er u.a. von George Peacock unterrichtet wurde. 1827 schloss er das Studium mit dem B.A. ab. Da er in London Anwalt werden wollte, ließ er sich dort nieder, erhielt aber 1828 mit 22 Jahren einen Lehrstuhl für Mathematik an der neu gegründeten London University. Dort lehrte er mehr als 30 Jahre und verfasste zahlreiche mathematische Artikel, wie Elements of Arithmetic (1830), Formal Logic (1847) als eine seiner wichtigsten Arbeiten und Trigonometry and Double Algebra (1849). Bereits 1838 führte er in seiner Veröffentlichung Induction (Mathematics) den Begriff „mathematische Induktion“ in der mehrbändigen Enzyklopädie Penny Cyclopedia ein, für die er insgesamt 712 Artikel schrieb. Am bekanntesten wurde er durch die nach ihm benannten De Morgan’schen Gesetze, welche besagen, dass jede Konjunktion durch eine Disjunktion ausgedrückt werden kann und umgekehrt. Gemeinsam mit George Boole gilt D. als Begründer der formalen Logik.
Was offiziell verschwiegen wird ist, dass sich D. auch mit paranormologischen Fragen auseinandersetzte. Die erste Erfahrung machte er 1849 in Zusammenhang mit den Aussagen einer Hellseherin zu seiner Person und seiner Wohnung, die bis in Einzelheiten stimmten. Die ersten Serienexperimente, an denen D. teilnahm, wurden mit dem amerikanischen Medium Mrs. W.R. Hayden durchgeführt. 1854 entdeckte seine Frau die mediale Begabung ihrer jungen Angestellten Jane. Diese erzeugte Raps, verursachte Tischbewegungen und hatte Visionen. Die Phänomene erstreckten sich über zwei Jahre.
Die Ergebnisse der Experimente mit Mrs. Hayden wurden 1863 unter dem Titel From Matter to Spirit, the Result of Ten Years’ Experience in Spirit Manifestations durch C.D. (Frau De Morgan) und mit einem Vorwort von A.B. (De Morgan) veröffentlicht. In seinem Werk Mind, das im gleichen Jahr erschien, bringt D. nicht nur zum Ausdruck, dass die Fakten nicht zu beanstanden seien, sondern auch, dass sie von einer Intelligenz außerhalb von uns selbst kommen würden. Die zweite Auflage von From Matter to Spirit erschien dann unter den echten Namen der Autoren. Eine Zusammenfassung der Untersuchungen der De Morgans wurde in Three Score Years and Ten; Reminiscences oft the late Sophia Elizabeth De Morgan (1895) herausgebracht.

W. (Auswahl): De Morgan, Sophia Elizabeth and Augustus: From Matter to Spirit. The Result of Ten YearsExperience in Spirit Manifestations. Intended as a guide to enquirers, 1868.
Lit.: Prince, Walter Franklin: Noted Witnesses for Psychic Occurrences. Boston, 1928.
 

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