De Montaignac de Chauvance, Luise Therese

(* 14.05.1820 Le Havre-de-Grace/Frankreich; † 27.06.1885 Montluçon/Frankreich), selig (04.11.1990, Fest: 27. Juni), Gründerin der Frommen Gemeinschaft der Oblatinnen vom Heiligsten Herzen Jesu.
Zu ihrer Seligsprechung wurde die extrem rasche, vollständige und dauerhafte Heilung des Jungen Léon Casagne von einer bilateralen Bronchopneumonie mit generalisierter Sepsis, Schockzustand, Anurie und tiefem Koma anerkannt. Der Zustand war lebensgefährlich (Prognose: infaust quoad vitam), die Therapie der Zeit entsprechend, aber wirkungslos.
Léon erkrankte Ende April 1820 im Alter von 19 Jahren an akuter Angina erythematosa, die schon bald durch eine scharlachartige Reaktion, eine Leberkongestion und eine Pneumonie verkompliziert wurde. Nach zwei Wochen erwies sich die Situation aufgrund einer Hyperpyrexie, einer Beeinträchtigung des Herzens, Atemnot und Torpor als sehr ernst. Am 15. und 16. Mai kam es zu einer Verschlechterung. Der Patient fiel ins Koma; die Körpertemperatur stieg auf 42,7°, um dann abrupt auf 37° abzufallen; der Radialispuls zeigte eine Frequenz von 150 Schlägen pro Minute; es lagen eine Anurie, kalte Extremitäten und Schweißabsonderung vor. Man erwartete den unmittelbar bevorstehenden Tod.
Am 17. Mai begannen die Angehörigen eine Novene, um die Fürbitte der Dienerin Gottes Luise Therese De Montaignac de Chauvance anzurufen, und legten dem Jungen eine Reliquie von ihr auf. Am Nachmittag desselben Tages kam es unerwartet zur Wiederherstellung der Harnausscheidungsfunktion, zum Austritt aus dem Koma sowie zum Verschwinden der Atmung, Herz und Nerven belastenden Symptome. Innerhalb von zwei Tagen erfolgte die Rückkehr zur Normalität. Der Vorgang wurde von der Ärztekommission als mit den damaligen wissenschaftlichen Kenntnissen nicht erklärbar bezeichnet. Am 3. März 1990 erkannte Papst Johannes Paul II. die Heilung als Wunder an.

Lit.: Resch, Andreas: Wunder der Seligen 1983-1990. Innsbruck: Resch, 1999; Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1979-1985. Innsbruck: Resch, 2000.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.