De Molay, Jacques

Auch Jacob de Molay und Jacobus von Molay (* zwischen 1240 und 1250 Molay, heutiges Département Haute-Saône in der Freigrafschaft Burgund; † 11./18.03.1314 Paris), dreiundzwanzigster und letzter Großmeister des 1119 in Jerusalem gegründeten Ritterordens der Templer.
In seine Zeit als Großmeister fällt die Zerschlagung des Templerordens durch König Philipp IV. von Frankreich und die offizielle Auflösung des Ordens durch Papst Clemens V. beim Konzil von Vienne (1312), wenngleich Letzterer von den angeblichen Verfehlungen, die man den Templern vorwarf, nicht überzeugt war. Zwei Jahre später wurde De M. zusammen mit Geoffroy de Charnay auf dem Scheiterhaufen auf dem Place Dauphine hingerichtet. An den Ort der Hinrichtung erinnert heute eine kleine Gedenktafel an der Westseite des Pont Neuf auf der Île de la Cité in Paris.
Unvoreingenommene historische Nachforschungen erwiesen später die Unhaltbarkeit der gegen die Templer vorgebrachten Anschuldigungen.
Genealogischen Forschungen zufolge war Geoffroys Neffe, der namensähnliche Geoffroy I. de Charny, durch die zwischen 1351 und 1354 erfolgte Heirat mit Jeanne de Vergy der erste nachweisbare Eigentümer des Turiner Grabtuches.

Lit.: Demurger, Alain: Der letzte Templer. Leben und Sterben des Großmeisters Jacques de Molay. München: Beck, 2015; Frale, Barbara: La leggenda nera dei Templari. Bari: Editori GLF Laterza, 2016.

 

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